MRT-Untersuchungen bei Patient*innen mit Endoprothesen

In unseren Praxen werden uns häufig Patient*innen mit Endoprothesen zugewiesen, die mittels MRT untersucht werden sollen. Es steht die Frage nach einer Endoprothesenlockerung oder -funktionseinschränkung im Raum. Wir haben versucht, die wenigen klinischen Daten diesbezüglich auszuwerten:

Endoprothesen sind vielfach nicht spezifisch für die Nutzung im MRT getestet, gelten jedoch im Allgemeinen als „bedingt-MRT-sicher“. Gefährdungspotential geht hierbei in erster Linie von einer etwaigen Erwärmung der Endoprothese und des angrenzenden Gewebes aus. Eine Lockerung erscheint eher unwahrscheinlich. Etablierte Einschätzung ist, dass sich durch Nutzung des „SAR Normale Mode“ und eine Begrenzung der kontinuierlichen Scanzeit auf 15 Minuten sowohl bei 1,5 als auch bei 3,0 Tesla eine relevante Erwärmung vermeiden lässt (längere Messungen sind mit entsprechenden Pausen möglich). Bei beidseitig einliegenden Hüftprothesen sollte eine Beckenuntersuchung aus Sicherheitsgründen mit 1,5 Tesla Geräten durchgeführt werden, um eine Konzentration von HF-Energie im Becken zu vermeiden.

Patient*innen sind diesbezüglich bei der Aufklärung zu informieren. Ein entsprechender Passus im Aufklärungsbogen könnte lauten:

„Bei Implantaten und (Endo-)Prothesen lässt sich in der Regel eine MRT-Untersuchung dennoch durchführen. Bitte informieren Sie uns, falls Sie ein solches Implantat besitzen, damit wir, falls nötig, die Untersuchung entsprechend anpassen können. MRT-Untersuchungen werden sehr häufig bei Patienten mit Implantaten durchgeführt, ohne dass es dabei zu Problemen kommt. Trotz größter Vorsicht kann jedoch nie mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden, dass etwaige Wechselwirkungen auftreten (hierbei kommt es meist zu einer Erwärmung des Implantates) – wir unternehmen jedoch alle Vorkehrungen, um das Risiko hierfür äußerst gering zu halten.“

Bitte beachten Sie, dass dieser Text nicht haftungsrechtlich geprüft wurde. Eine haftungsrechtliche Einschätzung müssen Sie bei Bedarf selbst initiieren.